Weiterführung sowohl des philosophischen Diskurses von Nietzsche bis Sloterdijk über die Auflösung des Subjekts wie auch des modernen und postmodernen literarischen und ästhetischen Diskurses (von Lautréaumont bis Ludwig Harig, von der Pop- und der Appropriation-Art bis zur Remix-Kultur des Internets als »Essenz der Postmoderne«) über das Verschwinden des Autors und Künstlers und den Verlust des Originals, welche beiden Diskurse in der editio nigra einerseits bis auf Pico della Mirandola und Albrecht Dürer geöffnet und andererseits in einer imaginierten dystopischen Zukunft zu Ende gedacht werden, ist die vielfältige Verwendung von Zitaten und ganzen (auch visuellen) Werken fremder Urheber in den Collagen, Nachdichtungen, Aneignungen und Imitationen der editio nigra integraler Bestandteil der originären Schöpfung des Gesamtwerkes. Den Schiffbruch des modernen Menschen unter vernunftgeschichtlichen Aspekten darstellen zu wollen (vgl. »Worten und Antworten«), macht es unverzichtbar, Figuren, Konstellationen und Szenerien für die »Durchzüge des Fremden« (Peter Sloterdijk) und Weithergeholten zu öffnen. »Was wir als Anfänge glauben nachweisen zu können, sind ohnehin schon ganz späte Stadien.« (Jacob Burckhardt)
Anders als in einer wissenschaftlichen Arbeit sind exakte Zitatnachweise und Quellenangaben in einem Kunstwerk nicht erforderlich. Um dem Leser jedoch die Tiefe und Breite der genannten Diskurse zu erschließen, wie sie in der editio nigra aufgefaßt, erneuert und erweitert werden, seien hier – ergänzend zu den »Nachweisen« in einzelnen Bänden, die Teil der jeweiligen Komposition und damit eigene ästhetische Gegenstände und Diskursbeiträge sind – die Urheber der eingeflossenen Quellen nach und nach und ohne Anspruch auf Vollständigkeit benannt:
(Das Wichtigste einzuklammern und in Parenthesen zu verstecken, ist ein vielgenutztes Stilmittel. Das Wichtigste an dieser Stelle ist, drei besonders einflußreiche Persönlichkeiten herauszuheben, die so viele und so tragende Bausteine beigetragen haben zum Fundament der editio nigra, daß es die Klammern jedes Einschubes sprengen würde, alle ihre Beiträge oder Einflüsse anzusprechen: Beatrix Vogel, Maria Eger und Martin Zühlke. Letzterer hat nach einer Lesung von Stefan Grosser aus »tropfen, quellen, stehende gewässer« im September 2016 am Münchner Thomas-Mann-Stammtisch gesprächsweise den Begriff der Sphärischen Sprache zur Welt gebracht und damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Menschheit aufgeschlagen – wie es in die zentrale Collage »Auf der Suche nach der Sphärischen Sprache« eingegangen ist. Erst nach dem darauffolgenden Briefwechsel zwischen ihm, Software-Informatiker seines Zeichens, und dem Autor von »homo sapiens. Bericht eines Schiffbrüchigen« konnte dieser die noch unbegriffene Sphärische Sprache auch in seinem Gespräch mit Maria Eger aufwirbeln, das in der »Ode an die Freundschaft« andeutungsweise rekonstruiert ist. Maria Eger, die 40 Jahre lang das Symposion sine nomine und fast 25 Jahre lang den Nürnberger Bloomsday organisierte, hat zwischen 2016 und ihrem viel zu frühen Tod im November 2022 in multiformalen und multidimensionalen Gesprächen mit dem Autor erzeugt, was Sphärische Sprache sein könnte. Ohne sie gäbe es keine editio nigra. Was ebenso und noch viel grundsätzlicher für Beatrix Vogel gilt. Seit vielen Jahren Stefan Grossers philosophische, geistige und spirituelle Mentorin, hat Beatrix Vogel die Landschaft des homo sapiens bereitet, durch die der Fluß des homo fluidus fließen kann. Ihr revolutionäres und bahnbrechendes wissenschaftstheoretisches Hauptwerk »Fühlen ist eine Wissensform« harrt einer angemessenen Würdigung. Umso würdiger soll ihr unermesslicher Beitrag zum Wesentlich-Menschlichen an dieser Stelle hervorgehoben sein.)
Beginn
Titelfoto: Pixabay
Egon Fridell
homo sapiens
Vorbemerkung des Kompilators
Augusto Roa Bastos (dt. Elke Wehr)
Band 1: Das dunkle Zeitalter
Sebastian Castellio (dt.), Milan Kundera (dt.), Salman Rushdie (dt.)
Band 2: homo solus
Titelfoto: Pixabay
Die Spuren der anderen: Friedrich Nietzsche
Band 3: Das verschlossene Portal
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Band 4: Märchen aus der Metropolregion
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Der Mann ohne Gewißheiten: Jorge Luis Borges (dt.), Mario Vargas Llosa (dt.)
Die Transsibrische Eisenbahn: Witold Gombrowicz (dt. Walter Tiel), die fünf weiteren Zuflüsse gehören zum Rätsel des Simon Taub
Band 5: Die Rückkehr aus Syrakus
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Band 6: homo fluidus
Titelfoto: Pixabay
homo sapiens. Bericht eines Schiffbrüchigen: James Cameron, Octavio Paz (dt. Fritz Vogelgsang), Thomas Mann
homo sapiens. homo sapiens würmtalensis: Alejo Carpentier (dt. Anneliese Botond)
Demnächst in dieser Edition: José Saramago (dt. Rainer Bettermann), Hans Wollschläger, Hans Henny Jahnn, Louis-Ferdinand Céline (dt. Hinrich Schmidt-Henkel), Richard Wagner, José Lezama Lima (dt. Curt Meyer-Clason und Anneliese Botond), João Ubaldo Ribeiro (dt. Curt Meyer-Clason und Jacob Deustch), Octavio Paz (dt. Carl Heupel)
Band 7: singularität
singularität: Alfred Gulden, Ludwig Wittgenstein
pfützen lachen tümpel (stehende gewässer): Thomas Mann, Pablo Neruda (dt. Erich Arendt), Raoul Schrott, Marion Giebel, Richard Wagner
Auf der Suche nach der Sphärischen Sprache: James Joyce (dt. Hans Wollschläger), Friedrich Nietzsche, Juan Rulfo (dt. Mariana Frenk), Friedrich Hölderlin, Peter Sloterdijk,
Als hätten wir das Gute: Alejo Carpentier (dt. Anneliese Botond), Amir Sommer, Friedrich Hölderlin, Albert von Schirnding
Band 9 – Epilog: Das Rätsel des Nadirs
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Thomas Mann, Peter Sloterdijk, Juan Rulfo (dt. Mariana Frenk), Hans Erich Nossack (Band 9 imitiert den Roman »Pedro Páramo« von Juan Rulfo in der genannten Übersetzung und konfrontiet ihn mit längeren Textpassagen aus »Nekyia. Bericht eines Überlebenden« von Hans Erich Nossack, beide erschienen im Suhrkamp Verlag)
Klappentext
Peter Sloterdijk, Suhrkamp Verlag (der Klappentext der ersten Populärausgabe der editio nigra imitiert den Klappentext von Band 1 der Sphären-Trilogie)
Staben und Zeichen
Sechs Geschichten aus dem Jenseits
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Elizafan Darmut
Wort des Kompilators: Jorge Luis Borges (dt.)
Wisperndes Wörtliches
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Spuren im Silbensand
Titelfoto: Michaela Halt
Octavio Paz (dt. Carl Heupel)
52 trübe Gäste
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Octavio Paz (dt. Carl Heupel)
Vorträge, Lesungen, Auftritte
Das Lied der Erde
Alfred Gulden, Lothar Altmann, Brockhaus Enzyklopädie
Die Stadt und das Paar
Im Café eins: Jules Verne, Gerhard Matzig, Thomas Mann, Sophokles (dt. Wolfgang Schadewaldt)
Hörsaal: Friedrich Nietzsche
Auf dem Boden: Hugo von Hofmannsthal, Friedrich Nietzsche
tropfen: Pablo Neruda (dt. Erich Arendt), Durs Grünbein
homo fluidus oder: das Meer (Collage oder: Zitateozean): Friedrich Nietzsche, Octavio Paz (dt. Fritz Vogelgsang), Francesco Petrarca (dt. Jürgen von Stackelberg), José Saramago (dt. Niki Graça), Rafael Chirbes (dt. Dagmar Ploetz), Ernst Meister, Raoul Schrott, Jorge Gaitán Durán (dt. Curt Meyer-Clason), Albert von Schirnding, Blanca Varela (dt. Curt Meyer-Clason), Joaquin Pasos (dt. Curt Meyer-Clason), Alejandra Pizarnik (dt. Curt Meyer-Clason), Richard Wagner, Juan Liscano (dt. Curt Meyer-Clason), Roque Dalton (dt. Curt Meyer-Clason), Hans Magnus Enzensberger, Lena Meyer-Landrut, Juan Ramón Jiménez (dt. Hans Leopold Davi),
quellen: Vergil (dt. Edith und Gerhard Binder), Federico García Lorca (dt. Enrique Beck)
Auf dem Balkon zum Morgen in uns: Octavio Paz (dt. Fritz Vogelgsang), Friedrich Nietzsche, Federico García Lorca (dt. Enrique Beck), Jules Verne, Sophokles (dt. Wolfgang Schadewaldt)
pfützen lachen tümpel (stehende gewässer): Thomas Mann, Pablo Neruda (dt. Erich Arendt), Raoul Schrott, Marion Giebel, Richard Wagner
Die Stadt und das Paar: Federico García Lorca (dt. Enrique Beck), Juan Rulfo (dt. Mariana Frenk), turmdersinne GmbH, Rainer Rosenzweig, Octavio Paz (dt. Fritz Vogelgsang), Theodor W. Adorno, Friedrich Nietzsche
Ode an die Freundschaft
Francoise Sagan (dt. Helga Treichl), Hugo von Hofmannsthal, Friedrich Nietzsche, Peter Sloterdijk, Charles Taylor (dt. Joachim Schulte), Octavio Paz (dt. Carl Heupel), Johannes von Damaskus (dt. Dionys Stiefenhofer), Octavio Paz (dt. Fritz Vogelgsang), Juan Liscano (dt. Curt Meyer-Clason), Platon (dt. Kurt Hildebrandt), Ernst Bloch, Paul Wühr
homo fluidus oder: Das Meer
James Cameron, Thomas Mann,
tropfen, quellen, stehende gewässer
homo fluidus oder: das Meer: Federico García Lorca (dt. Enrique Beck), Hugo von Hofmannsthal, Beatrix Vogel, Octavio Paz (dt. Fritz Vogelgsang)
quellen: Vergil (dt. Edith und Gerhard Binder), Federico García Lorca (dt. Enrique Beck)
tropfen: Pablo Neruda (dt. Erich Arendt), Durs Grünbein
pfützen lachen tümpel (stehende gewässer): Thomas Mann, Pablo Neruda (dt. Erich Arendt), Raoul Schrott, Marion Giebel, Richard Wagner